Anleitung zu den Untertiteln

Wir haben die Untertitel neu so eingestellt, dass sie ein- und ausgeschaltet werden können. Dadurch habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen selber vorzunehmen, wie zB. die Schriftart, -farbe oder -grösse der Untertitel anzupassen. Oder überhaupt die Videos mit- oder eben auch ohne Untertitelung zu schauen.

Hier ist eine einfache Anleitung, wie ihr die Untertitel einschalten könnt:

Desktop (also auf deinem Computer, Laptop, Tablet)

1. Video starten:
Starte das Video, das du ansehen möchtest.

2. Untertitel aktivieren:
Das Untertitel-Symbol befindet sich unten rechts im Videoplayer. Dort gibt es 7 Symbole. Klicke auf das zweite Symbol von links. Es ist ein Rechteck mit zwei kleinen Quadraten und Linien darin. So ähnlich sieht es aus: 𝌰

Wenn du auf dieses Symbol gedrückt hast, erscheinen die Untertitel in einer Standard-Darstellung!

3. Anpassen:
Um die Untertiteldarstellung zu ändern, klicke auf das Zahnradsymbol (Einstellungen) ebenfalls unten rechts, wähle erneut das Untertitel-Symbol aus und dann klicke oben rechts auf «Optionen.» Dort kannst du dann die Darstellung der Untertitel so anpassen, wie du möchtest!

Mobile (also auf deinem Handy, Mobiltelefon, Smartphone)

1. Video starten:
Starte das Video, das du ansehen möchtest.

2. Untertitel aktivieren:
Klicke auf das Zahnradsymbol unten rechts Falls du keine Symbole sehen kannst, tippe den Bildschirm kurz an. Die Symbole sollten nun erscheinen. Klicke auf «Deutsch» und die Untertitel erscheinen in einer Standard-Darstellung.

3. Anpassen:
Um die Untertiteldarstellung zu ändern, wähle oben rechts die «Optionen» aus. Dort kannst du dann die Darstellung der Untertitel so anpassen, wie du möchtest! Um das Menü wieder zu verlassen, drücke erneut das Zahnrad-Symbol.

Transkript

[Yves Kilchör] «Es ist wie ein ständiger Kampf. Wie wenn du gegen den Strom schwimmst. Dann kommst du fast nicht voran. Und manchmal hat man das Gefühl, man schwimmt gegen die Barrieren.»

[Nathalie Anderegg] Das gerade war Yves Kilchör zum Thema ‹Digitale Barrieren.› 

Was diese für ihn als Mensch mit einer Sehbehinderung bedeuten schildert er in diesem Podcast. Das Interview wurde geführt von zwei jungen Herren, die ihren Zukunftstag bei uns in der Redaktion verbrachten. 

Am Zukunftstag besuchen Kinder den Arbeitsplatz eines Elternteils. 

[Klavier-Musik]

[Duri] Hallo zusammen, ich bin Duri [Lorin] und ich bin Lorin. Wir sind hier im Rahmen des Zukunftstages. Wir machen einen Podcast über das Thema ‹Digitale Barrierefreiheit.› 

[Duri] Wir reden über dieses Thema mit Yves Kilchör. Er ist Journalist bei SRF 4 und sehbehindert. 

[Klavier-Musik]

[NA] Ihr hört einen Podcast von Reporter:innen ohne Barrieren. Ich bin Nathalie Anderegg. 

[Lorin] Welche Rolle spielt Digitale Barrierefreiheit in Ihrem Leben? 

[YK] Die spielt eine grosse Rolle, weil heute ist ja praktisch alles digital. Und alles, was digital ist, ist für uns Menschen, die nicht gut sehen können, eine grosse Chance. Früher konnte ich zum Beispiel keine Fahrpläne lesen, wenn die nur auf Papier waren oder an einer Tafel. 

Heute kann ich das, weil sie digital sind. Aber wenn die Barrierefreiheit nicht gut eingehalten ist, also wenn die Apps zB. nicht gut programmiert sind oder die Webseite, dann kann ich es nicht lesen. Dann ist quasi alles für nichts. 

Und dann bin ich von dem ausgeschlossen. 

[Duri] Hatten Sie schon mal ein Erlebnis, bei dem Sie wegen fehlender Barrierefreiheit etwas verpasst oder nicht mitbekommen haben? 

[YK] Ja, immer wieder ehrlich gesagt. 

Also es gibt Wichtiges und weniger Wichtiges. Es gibt zum Beispiel so ein Programm, das heisst «Points». Da kann man Punkte sammeln und dann Dinge einkaufen, wenn man mit einer gewissen Kreditkarte bezahlt.

Und das geht nicht. Das heisst, ich könnte gar nicht davon profitieren. Ich wüsste gar nicht, was einkaufen. Es gibt auch viele Krankenkassen-Apps – also eine Krankenkasse muss ja jeder Mensch in der Schweiz haben – es gibt aber viele Krankenkassen-Apps, die eben nicht barrierefrei sind. 

Beim E-Banking kann es sein, dass man den falschen Betrag bezahlt oder an eine falsche Person Geld überweist. Ja, es ist so wie ein ständiger Kampf. 

Wie wenn du schwimmst gegen den Strom, dann kommst du fast nicht voran. Und manchmal hat man das Gefühl, man schwimmt wieso gegen die Barrieren. 

[Lorin] Haben Sie vielleicht auch gerade ein Beispiel dafür?

[YK] Zum Beispiel bei der Arbeit ist es so, dass unsere Radio-Studios – die sind tip top, super neu ausgerüstet, super Technologie, – aber die Bildschirme lassen sich nicht steuern mit der Maus. 

Wenn man die Vergrösserung einschaltet, dann dreht das System wie durch und das ist ein grosses Problem für mich. Deshalb kann ich ein Studio nicht einfach so benutzen, sondern man muss doch etwas anpassen. 

Das ist so ein Beispiel oder vielleicht auch, wenn man in ein Restaurant geht, muss man heute ja häufig reservieren, den Tisch reservieren, und es gibt ein System «Aleno». Dort habe ich schon öfters gesagt, dass das nicht funktioniert für uns. 

Das heisst, wenn ich in dieses Restaurant gehen möchte, kann ich nicht reservieren. Häufig kann man auch nicht mehr anrufen, also kann ich wie im Prinzip gar nicht für mich einen Tisch reservieren. 

[Duri] Was wäre Ihr Wunsch zum Thema «Digitale Barrierefreiheit»? 

[YK] Mein Wunsch wäre, dass die Politik das verbindlich macht. Dass wer in der Schweiz eine Webseite macht oder eine Plattform, dass der oder die die Barrierefreiheit einhalten muss. Weil dann könnte ich alles benutzen, was quasi in der Schweiz gemacht wird und das wäre schon ganz viel. 

[Lorin] Haben Sie auch noch ein Beispiel, wo es Digital Barrierefreiheit gab?

[YK] Ja, das es gibt es natürlich immer wieder. Die SBB App zum Beispiel. Die hatte grosse Probleme, ist jetzt aber wunderschön, finde ich. 

Das ist ein gutes Beispiel, weil dort mussten wir, bzw. haben wir ungefähr ein halbes Jahr lang Mails geschickt. Man hat nicht auf uns gehört und dann irgendwann mal hat die richtige Person bei der SBB diese Mails gesehen und hat sich dem angenommen und seit dem ist es viel besser. 

[Duri] Ist es für dich auch schwierig in anderen Ländern zu reisen? 

[YK] Nein, das ist nicht so schwierig und häufig, wenn ich das mache, merke ich, dass man dort bei der Barrierefreiheit nicht schlechter unterwegs ist als in der Schweiz, wenn nicht sogar besser. Dass andere Länder noch mehr darauf schauen als hier in der Schweiz. Zum Beispiel, als ich in den USA war – in New York – wollte ich das UNO-Gebäude besichtigen, wo die UNO zu Hause ist, also wo die wichtigen Sitzungen so sind. 

Und dort muss man auch einen Termin buchen und ich war mega überrascht, wie einfach das möglich war. Weil ich eben an die Restaurants in der Schweiz gedacht habe. 

[Lorin] Vielen Dank für das Interview, Herr Kilchör. Es war sehr interessant. 

[Klavier-Musik]

[NA] Danke euch, Lorin und Duri, für euren Einsatz. Es hat mir wirklich grossen Spass gemacht, am Zukunftstag mit euch zu arbeiten. 

[Klavier-Musik]

Digitale Barrierefreiheit ist dringend nötig, damit Menschen mit Sehbehindrungen am Online-Leben teilnehmen können wie alle anderen auch. 

In der Schweiz gibt es dabei viel nachzuholen. 

[Klavier-Musik]

Das war ein Podcast von Reporter:innen ohne Barrieren. Ich bin Nathalie Anderegg.