Anleitung zu den Untertiteln
Wir haben die Untertitel neu so eingestellt, dass sie ein- und ausgeschaltet werden können. Dadurch habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen selber vorzunehmen, wie zB. die Schriftart, -farbe oder -grösse der Untertitel anzupassen. Oder überhaupt die Videos mit- oder eben auch ohne Untertitelung zu schauen.
Hier ist eine einfache Anleitung, wie ihr die Untertitel einschalten könnt:
Desktop (also auf deinem Computer, Laptop, Tablet)
1. Video starten:
Starte das Video, das du ansehen möchtest.
2. Untertitel aktivieren:
Das Untertitel-Symbol befindet sich unten rechts im Videoplayer. Dort gibt es 7 Symbole. Klicke auf das zweite Symbol von links. Es ist ein Rechteck mit zwei kleinen Quadraten und Linien darin. So ähnlich sieht es aus: 𝌰
Wenn du auf dieses Symbol gedrückt hast, erscheinen die Untertitel in einer Standard-Darstellung!
3. Anpassen:
Um die Untertiteldarstellung zu ändern, klicke auf das Zahnradsymbol (Einstellungen) ebenfalls unten rechts, wähle erneut das Untertitel-Symbol aus und dann klicke oben rechts auf «Optionen.» Dort kannst du dann die Darstellung der Untertitel so anpassen, wie du möchtest!
Mobile (also auf deinem Handy, Mobiltelefon, Smartphone)
1. Video starten:
Starte das Video, das du ansehen möchtest.
2. Untertitel aktivieren:
Klicke auf das Zahnradsymbol unten rechts Falls du keine Symbole sehen kannst, tippe den Bildschirm kurz an. Die Symbole sollten nun erscheinen. Klicke auf «Deutsch» und die Untertitel erscheinen in einer Standard-Darstellung.
3. Anpassen:
Um die Untertiteldarstellung zu ändern, wähle oben rechts die «Optionen» aus. Dort kannst du dann die Darstellung der Untertitel so anpassen, wie du möchtest! Um das Menü wieder zu verlassen, drücke erneut das Zahnrad-Symbol.
Transkript
[Gloria Fischer] Heute ist ein grosser Tag für unsere Bewegung. Ein Tag, der in die Geschichte eingehen wird. Doch klar ist auch, das ist erst der Anfang. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, den wir gemeinsam bis zum Schluss gehen.
[Nathalie] Das gerade war Nationalrat Islam Alijaj, verdeutlicht durch seine Verbalassistentin. Es ist also vollbracht. Die Inklusionsinitiative kam mit 108’000 Stimmen zustande und am 5. September wurden die vielen Kartons mit den Unterschriftenbögen bei der Kanzlei des Bundeshauses abgegeben. [Musik, Nathalie] Ihr hört einen Podcast von Reporter:innen ohne Barrieren. Mein Name ist Nathalie Anderegg und ich berichte euch von der Einreichung der Inklusionsinitiative.
[Musik] Das alles macht mich happy. Das alles macht mich froh. Durch all die kleinen Sachen, fühle ich mich sauwohl.
[Nathalie] Das war die inklusive Band Boxitos aus Liestal, die den Auftakt machte für das Programm mit Reden verschiedener Behinderten-Aktivist:innen. Unterschiedlich waren die Redner:innen von der Landessprache her und unterschiedlich ihre Behinderungsart. Organisiert wurde das alles vom Verein für eine inklusive Schweiz. «Geflasht» sei sie von der magischen Stimmung. «Überwältigt vor Freude» über die über 1300 Menschen, die trotz strömendem Regen nach Bern gekommen seien, sagt deren Geschäftsleiterin Iris Hartmann. Seit 23 Jahren gibt es in der Verfassung ein Verbot von Diskriminierung aufgrund von Behinderung. Trotzdem haben Menschen mit Behinderungen immer noch nicht die gleichen Rechte. Darum möchten die Aktivist:innen ihre Rechte in der Verfassung verankert sehen. In der Inklusionsinitiative geht es um Lebenswichtiges, das für jeden Menschen ohne Behinderung selbstverständlich ist; Zugang zum öffentlichen Verkehr, eine Aufgabe, die seit 20 Jahren verschlafen wurde. Es geht um das Recht auf freie Wohnsitzwahl und die freie Wahl der Wohnform. Das heisst: Raus aus dem Heim, rein in die eigene Wohnung. Das Recht auf Inklusion bedeutet auch Veränderungen am Arbeitsmarkt. Was es dazu braucht, sagt der 17-jährige Aktivist Julian Moser in seiner Rede:
[Julian Moser] «Das System drängt Menschen mit einer Beeinträchtigung dazu, im zweiten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Doch die Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt beginnt schon viel früher. Nämlich bei der Ausbildung. Es stehen für uns viel zu wenig angepasste Ausbildungswege offen, damit wir einen guten Abschluss machen können. So wird es auch schwierig, uns für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren.»
[Nathalie] Es geht auch um politische Rechte. Dies verdeutlicht Suad Dahir:
[Suad Dahir] «Ich bin heute hier für alle Menschen mit Behinderung, die in der Schweiz immer noch kein Wahl- und Stimmrecht haben. Deshalb über die Initiative auch nicht abstimmen werden können, obwohl es um Ihr Leben geht.»
[Nathalie] Vor Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen in Beziehungen und in der Pflege warnt Nina Mühlemann vom Netzwerk Avanti. Auch seien Menschen mit Behinderungen, die Kinder haben, in der Gesellschaft viel zu wenig unterstützt und sichtbar. Für gehörlose Menschen sind Dolmetscherdienste lebenswichtig, sagt Fernanda Hinz durch ihre Dolmetscherin:
[Fernanda Hinz] «Am Arbeitsplatz habe ich ein sehr beschränktes Budget, um Dolmetscher:innen zu bestellen. Ich weiss nie, ob ich an meiner Arbeitsstelle bleiben kann oder nicht, das ist nicht selbstverständlich. Ich habe Mühe, Weiterbildungen machen zu können. Manchmal gibt es Dolmetscher, manchmal kommt niemand oder es wird nicht bezahlt und das verursacht grossen Stress. Es gibt auch kein Gesetz, das die Dolmetschkosten regelt im Gesundheitsbereich, das die übernommen werden müssen. Und sehr oft – auch bei kulturellen Angeboten – kann ich nicht teilnehmen, weil es oft keine Übersetzung gibt. Und dann hat man natürlich automatisch wenig Zugang zu Kultur.»
[Nathalie] Die Autismus-Aktivistin Sara Kornacki schildert die Schwierigkeiten von Menschen mit unsichtbaren Behinderungen am Beispiel eines Besuchs im Berner IV-Gebäude:
[Sara Kornacki] «Ich bin autistisch und werde schnell reizüberflutet. An dem Tag, an dem ich einen Termin bei der IV hatte, ging es mir gar nicht gut. Deshalb fragte ich, ob es einen Ruheraum hat, in dem ich warten kann. Die Antwort von der IV aber war ein Nein. Als einzige Möglichkeit nannten sie mir die laute Cafeteria. Erst, als ich in der Cafeteria schreiend zusammenbrach, brachten sie mich in ein leeres Meetingzimmer. Barrierefreiheit ist kein Luxus. Barrierefreiheit ist ein Grundrecht!» [Applaus & Jubel von der Menschenmenge im Hintergrund]
[Nathalie] So inklusiv wie dieser Nachmittag sollten laut den Forderungen der Inklusionsaktivist:innen alle öffentlichen Veranstaltungen laufen. Gebärdendollmetscher:innen in mehreren Landessprachen, ein Ruheraum, ein reibungsloser Livestream mit Untertitelung, Sitzgelegenheiten, barrierefreie sanitäre Anlagen. An alle und alles hatten die Organisator:innen gedacht. Ein öffentlicher Beweis für die Kompetenz von Menschen mit Behinderungen. So viele Menschen, so viel Freude, so viel Aufbruchsstimmung! Die parteiübergreifende Triade von Menschen mit Behinderungen im Nationalrat – nämlich; Philipp Kutter von der Mitte, Islam Alijaj von der SP und Christian Lohr von der Partei der Mitte – sei der Schlüssel zur Durchsetzung der Forderungen, sagt Islam Alijaj im Schlusswort. Und Philipp Kutter ergänzt:
[Philipp Kutter] «Und dieser Kampf wird weitergehen. Nicht mehr mit den Unterschriften, sondern jetzt im Bundeshaus. Wir werden uns dafür einsetzen, dass etwas Gutes, dass etwas Wichtiges herauskommt.» [Applaus & Jubel von der Menschenmenge im Hintergrund]
[Nathalie] Zum allerersten Mal in der Schweiz war es möglich, eine Initiative barrierefrei einzureichen. Eigens für den Anlass wurde nämlich der Aufgang zur Staatskanzlei mit einer Rampe versehen. So viele Menschen drängten sich vor der Kanzlei, dass die Rollstuhlfahrende Moderatorin des Anlasses – Vanessa Grand – vergeblich versuchte, sich den Weg zur Rampe zu bahnen. Strahlend witzelte sie; noch nie habe sie sich so gefreut, irgendwo nicht durchzukommen.
[Musik Band Boxitos] Das alles macht mich happy. Das alles macht mich froh. Durch all die kleinen Sachen fühle ich mich sauwohl. Das alles macht mich happy. Das alles macht mich froh. Durch all die kleinen Sachen, fühle ich mich sauwohl.