Als ich im Primarschulalter war, interessierte ich mich sehr für das Schicksal der indigenen Völker Nordamerikas. Einmal träumte ich von einem jungen Indianer, der mir sagte, ich könne am besten hilfreich sein, indem ich über das Schicksal seines Volkes journalistisch berichte. Deshalb studierte ich später Ethnologie und Soziologie. Leider kam mir meine Erkrankung dazwischen, so dass mein Traum vom Journalismus nicht Wirklichkeit werden konnte. Nun hat sich – sehr viel später in meinem Leben, mit 55 Jahren – durch RoB dieser Berufsweg doch noch aufgetan.
Meine erste journalistische Erfahrung machte ich mit 14 Jahren während den Jugendunruhen Anfang der 1980er Jahre bei der Schüler:innenzeitung meiner Schule. Das Thema meines ersten Artikels waren die Polizeieinsätze mit Gummigeschossen, Tränengas und Festnahmen bei den Demonstrationen für ein autonomes Jugendzentrum AJZ in Basel. Die Kriminalpolizei rief kurz darauf meinen Vater an und fragte, woher ich all die Informationen hätte? Ich sei selbst live dabei gewesen, liess ich ausrichten. Wie ich später herausfand, bekam ich deswegen eine 'Fiche', das heisst, eine Akte, in der ich als potentiell staatsgefährdende Person registriert wurde. Wie gesagt, ich war damals 14 Jahre alt. Viele engagierte JournalistInnen, KünstlerInnen und Politikerinnen bekamen damals so eine Fiche. Ich befand mich also in bester Gesellschaft und war sogar etwas stolz darauf.
Was macht mich aber heute zu einer guten Reporterin? Ich kann eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, in der Menschen sich ungezwungen öffnen können. Und ich erkenne schnell jedes Haar in der Suppe, den blinden Fleck auf der Landkarte oder den heissen Brei, um den herumgeredet wird. Mir ist es wichtig, komplexe Themen allgemein verständlich darzustellen. Dafür verwende ich gerne bildliche Vergleiche und Redewendungen aus der Umgangssprache.
Diese Themen interessieren mich für meine Beiträge:
- Geschichte
- Kultur
- Menschenrechte